Kalibrieren der X-Y-Phasenlage
X-Eingang
Je nach Typ des Oszilloskops wird der X-Eingang entweder über den externen Trigger-Anschluss oder über Kanal 1 mit geeigneter Schaltung angelegt. In beiden Fällen wird das gleiche Signal mit 50 mV, 50 kHz sowohl auf den X- als auch auf den Y-Eingang angelegt.
a. Ersteinrichtung
Die Oszilloskopeinstellungen sind wie folgt kalibriert:
- Vertikaler Modus: X-Y
- Empfindlichkeit: 5 mV/Skalenteil, beide Kanäle
- Kanal 1 oder X: AC-gekoppelt
- Kanal 2 oder Y: Geerdet
- Vertikaler Modus: X-Y
- Vertikale Position: Zentral
- Horizontale Position: Zentral
Hinweis: Beim Prüfen der X-Y-Phasenlage eines DSO wird die höchstmögliche Abtastrate eingesetzt. Die Anzeige der erhaltenen Lissajous-Figuren kann jedoch aufgrund der Begrenzung der Speicherlänge unterbrochene Segmente zeigen, bis die Frequenz des Prüfsignals ausreichend hoch ist, um einen vollständigen Zyklus aufzuzeichnen.
b. Erfassung der Signalspuren
Die Helligkeit des angezeigten Signals wird so lange eingestellt, bis eine horizontale Signalspur gerade sichtbar ist (diese sollte 10 Skalenteile lang sein). Wenn die Signalspur mithilfe der X- und Y-Positionseinstellungen zentriert wurde, werden die Helligkeit und Fokussierung so eingestellt, dass die Anzeige optimal ist.
c. Prüfung der Phasenlage
Das gemeinsame Eingangssignal wird so lange reduziert, bis die Signalspur 8 Skalenteile lang ist. Der Eingangsmodus von Kanal 2 (oder Y) wird auf DC umgeschaltet, und mit den X- und Y-Positionssteuerungen wird die (jetzt geneigte) Linie zentriert. Wenn die X- und Y-Kanäle keinen Phasenfehler verursachen, verläuft die Mitte der Signalspur durch den Ursprung. Phasenfehler zwischen X- und Y-Kanal führen dazu, dass sich die geneigte Signalspur in eine Ellipse aufteilt, was bei kleinen Phasenfehlern nur in der Nähe des Ursprungs sichtbar ist. Die Trennung der Signalspuren am Ursprung entlang der mittleren horizontalen Rasterlinie sollte bei einer üblicherweise spezifizierten Phasenverschiebung von 3 Grad nicht größer als 0,4 sein.